Terminals wie in Quake

Korrekt müsste ich natürlich sagen, es geht um Terminal-Emulatoren, die an Quake angelehnt sind. Ich verwende, auch wenn es im Prinzip ja falsch ist, einfach nur die Bezeichnung Terminal. So als kleiner Hinweis.

Worum geht es also? Nun, in Quake drückt man ein Hotkey und ein Terminal öffnet sich. Das kenne ich zwar auch aus anderen Spielen, doch hier scheint es seinen Ursprung genommen zu haben. Dieses Prinzip gefällt mir tatsächlich wirklich gut und ich habe über die Jahre auch immer wieder solche Terminals ausprobiert, die mir aber schlussendlich nie wirklich zugesagt haben!

Nun habe ich im Artikel HefftorLinux jedoch Plasma als WindowManager eingesetzt und dort Yakuake entdeckt. Das hat mir direkt gefallen und mittlerweile läuft es auch auf meinem Desktop. Es basiert auf KDE, weshalb man für die Installation auch einiges dieses Desktop Enviroment installieren muss. Aber, was tut man nicht so alles?

Ein Artikel nur über Yakuake schreiben wäre dann ein bisschen dürftig gewesen. Die Installation ist simpel, genauso wie der Start und viel einstellen kann man da eigentlich auch nicht. Doch schon, aber da muss ich eigentlich nicht viel erklären. Das wäre also doch etwas knapp. Ich habe mich deshalb entschieden, auf meinem Arch in Qemu, welches ich damals für den Artikel Arch-Linux installieren installiert habe (aufgesetzt sage ich tatsächlich nicht gerne!), mal Yakuake und Guake zu installieren und auszuprobieren.

Noch als Hinweis, ich verwende dafür pacman, also keinen grafischen Paketmanager.

Yakuake

Man könnte meinen, der Name kommt irgendwie aus dem asiatischen Raum, doch nein. Er bedeutet tatsächlich Yet another Kuake. Zu gut deutsch, Noch ein anderer Kuake. Das sagt tatsächlich schon einiges aus, denn es handelt sich einfach um noch eine Variante von Kuake und das sagt wieder aus, alleine für KDE muss es da mehrere geben. Das K deutet daraufhin, denn eigentlich müsste es ja Quake heissen! Anders verhält es sich, wenn der Terminal auf GTK+ beruht. Dann heisst er zum Beispiel Guake, als mit G anstatt Q.

Aber gut, genug mit dem Namen. Bauen wir das Ding!

Installation

Das geht erschreckend einfach:

sudo pacman -S yakuake

Noch das Passwort eingeben und dann kann es auch schon losgehen!

154 MB für einen Terminal? Ist heftig, korrekt. Aber! Hier darf man nicht vergessen, wenn man nicht Plasma, oder ähnliches installiert hat, müssen die Komponenten, die man für Yakuake braucht, mitinstalliert werden. Also, los gehts!

Die Installation dauert nicht lange und verlief bei mir bislang immer reibungslos.

Autostart einrichten

Gut. Natürlich will man Yakuake nicht immer von Hand starten. Das soll mal schön beim starten mit gestartet werden. Natürlich könnte man da jetzt für Systemd etwas basteln, aber warum? So ziemlich jeder Desktop bringt irgendeine Möglichkeit mit, Autostart-Programme zu definieren. So auch Cinnamon. Dort trägt man Yakuake einfach ein.

Unter Cinnamon findet man diese Möglichkeit unter dem Begriff Startprogramme. So sieht das vorher aus:

Dann unten auf das kleine +, dann auf Anwendung auswählen und dort Yakuake suchen.

Fertig. Nun sollte Yakuake beim nächsten Hochfahren automatisch mitstarten. Schauen wir doch mal.

Ausgezeichnet! Hat hervorragend geklappt. Nun muss man noch auswählen, mit welcher Taste der Terminal aufgerufen, oder wieder eingerollt werden soll und fertig. Man sieht auch unten das kleine Symbol in der Leiste, über welches man den Terminal ebenfalls öffnen und schliessen kann.

Ich persönlich verwende ungerne die Taste F12. Die wird oft in Spielen zum anlegen von Screenshots verwendet und in Blender ist sie für den Renderer belegt. Was man hier aber schliesslich einstellt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Yakuake im Einsatz

Ja, es ist eben ein Terminal und man kann darin alles das machen, was man auch in jedem anderen Terminal machen kann.

Drückt man unten auf das +, wird ein neuer Tab gestartet. Das ist eine wirklich gute Sache, die aber eigentlich auch von vielen anderen Terminals unterstützt wird. Yakuake kann es eben auch.

Klickt man, anstatt auf das +, mit der rechten Mousetaste in die Leiste, kann man einen neuen Tab auch mit zwei Terminals gleichzeitig öffnen. Entweder horizontal, oder vertikal. Auch eine super Sache, wie ich finde. Terminator ist in der Hinsicht zwar noch flexibler, aber den muss ich auch immer erst starten und kann ihn nicht einfach so ausrollen.

Am unteren, rechten Rand finden sich drei Symbole. Das Mittlere, mit den drei Linien, öffnet ein Menü. Dort finden sich einige Punkte, wie man Yakuake auch noch anpassen kann. Da gibt es etliche Varianten für das Verhalten, die Fenster und auch das ganze Erscheinungsbild lässt sich ändern.

Klickt man hingegen mit Rechts in einen Terminal, so bekommt man auch die Möglichkeit, eigene Profile anzulegen und zwischen diesen zu wählen. Wie das Bild zeigt, wurde an Einstellungsmöglichkeiten dabei nicht gespart!

Meine Meinung

Tatsächlich ist meine Meinung subjektiv. Aus irgendeinem Grund gefällt mir Yakuake, seit ich es das erste Mal benutzt habe. Ich habe dabei allerdings nichts gefunden, was andere Terminals nicht auch können und genau genommen ist Terminator sogar auch etwas besser, aber dennoch hat es mir Yakuake echt angetan!

Guake

Dazu ist wohl nichts zu sagen. Es gilt das Gleiche, wie bei Yakuake. Es ist ein Terminal, der von oben ausgerollt wird und dort auch wieder verschwindet.

Installation

Auch hier ist die Installation einfach:

sudo pacman -S guake

In meinem Fall muss nichts von KDE nachinstalliert werden, von daher schlägt guake auch nur mit knapp 8 MB zu Buche. Lassen wir es laufen!

Viel passiert da nicht und alles läuft reibungslos, wie erwartet!

Autostart

Wie auch bei Yakuake, reicht es völlig aus, guake mit dem WindowManager, oder dem Desktop Enviroment zu starten. Unter Cinnamon bemüht man wieder Startprogramme. Dieses Mal muss man jedoch Guake-Terminal aufwählen.

Dann mal einen flotten Reboot und schauen, wie es so läuft.

Hat geklappt! Man wird darüber informiert, dass der Guake Terminal gestartet wurde und er den Hotkey F12 bekommen hat. Ich würde das jetzt normalerweise ändern, muss man ja aber eben nicht. Ausserdem zeigt sich in der Leiste das kleines Symbol. Wie bei Yakuake eben auch. Läuft!

Guake im Einsatz

Hier zeigt sich direkt ein Unterschied. Der ganze obere Bereich wird vom Terminal in Beschlag genommen. Das ist es auch, was ich bislang nicht so gut fand. Bei Yakuake ist es nur ein Teil. Dafür ist Guake teilweise transparent. Die Einstellmöglichkeit habe ich zwar bei Yakuake auch gefunden, aber funktioniert hat sie nicht.

Guake weiss jedoch zu punkten! Genau wie bei Terminator, kann man hier die einzelnen Terminals horizontal und vertikal teilen. Auch der geteilte Terminal lässt sich wieder teilen! Das gefällt mir seht gut!

Darüber hinaus beherrscht Guake auch Tabs, womit man dann noch viel mehr Terminals bequem verwenden kann. Also was die Ausstattung angeht, ist Guake definitiv im Vorteil. Auch scheinen mir die Menüs und alles intuitiver, als bei Yakuake.

Auch was die Einstellmöglichkeiten angeht, weiss Guake zu überzeugen und da gibt es auch die Möglichkeit, die Breite des Terminals zu reduzieren. Muss ich gleich mal ausprobieren!

Voll toll! Man kann nicht nur die Grösse anpassen, sondern Guake auch von unten ausklappen lassen. Ja, damit ist es nicht mehr so ganz Quake-Like, aber wer so lieber mag, der sollte die Möglichkeit auch haben.

Meine Meinung

Tatsächlich hat mich der Artikel dazu gebracht, nun wohl doch eher Guake auf meinem Desktop einzusetzen. Oder, ich verwende vielleicht auch einfach beide! Einer klappt von oben, der Andere von unten. Könnte lustig sein. Aber mal abwarten.

Auf jeden Fall ist es trotzdem so, dass Yakuake diesen einen kleinen Punkt hat wo ich sage, der gefällt mir was besser. Was, weiss ich aber leider nicht. Darüber hinaus ist aber Guake in meinen Augen Yakuake echt überlegen!

Fazit

Also, einen wirklichen Champion würde ich nicht küren wollen. Hier ist Guake etwas besser, hier wirkt Yakuake etwas ansprechender. Beide scheinen ihren Zweck hervorragend zu erfüllen und ich werde ja sehen, wie sich die Beiden in nächster Zeit so schlagen.

Wer sich unsicher ist, dem kann ich dennoch einen Rat geben. Wer einen WindowManager verwendet, der GTK+ verwendet, oder ohnehin aus anderen Gründen GTK+ installiert hat, der kann zu Guake greifen.

Wer jedoch ohnehin mit Plasma, oder sonstigen Anwendungen unterwegs ist, die auf QT5 basieren, der kann sich auch getrost Yakuake zu Gemüte führen.

Ansonsten, installiert das, was euch als Erstes in den Sinn kommt.

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